Veranstaltung: Krisendialog? – Bürger*innen und ihre Einstellungen zur Demokratie, 27. September 2022
Angesichts aktueller und andauernder gesellschaftlicher Herausforderungen wächst die Sorge um die Zukunft der Demokratie. Für Fachkräfte und gesellschaftliche Akteure, die sich für die Stärkung der Demokratie einsetzen, stellt sich entsprechend die Frage nach dem richtigen Handeln: Was können wir tun? Wo können Projekte und Formate ansetzen, um die Demokratie wirkungsvoll zu stärken? Und nicht zuletzt: Wen sollten wir damit besser erreichen?
Die länderübergreifende Studie „Beziehungskrise?“ identifiziert im internationalen Kontext Zielgruppen, die ein ambivalentes Verhältnis zur Demokratie haben. Die Autor*innen schreiben, dass diese ambivalenten, aber nicht demokratiefeindlichen Gruppen fast überall relevante Teile der Gesellschaft stellen und Bedarf an aktivierenden Diskurs- und Gestaltungsangeboten haben. Ihnen fehlt oft der Bezug zu den Werten, Abläufen und Institutionen des Gemeinwesens, „das System“ scheint wenig mit dem eigenen Leben zu tun zu haben. Außerdem bleiben für einen Teil der Menschen, Ansprüche an den demokratischen Staat unerfüllt, sie wenden sich resigniert ab oder werden empfänglich für „Alternativen“. Gemeinsam kennzeichnet diese Gruppen, dass ihnen der reine Verweis auf den Eigenwert der existierenden Demokratie nicht ausreicht. Obwohl sie mit den aktuellen Zuständen nicht zufrieden sind, kann davon ausgegangen werden, dass sie für Engagement, Bildung und Beteiligung erreichbar sind, wenn Angebote Teil ihrer alltäglichen Lebensbezüge werden.
In der Veranstaltung werden die zentralen Ergebnisse der Studie vorgestellt und diskutiert, wie sich diese Gruppen in der Region darstellen und wie sie in der alltäglichen Arbeit im Gemeinwesen beteiligt werden können.
27.09.2022, 18:00 - 20:00
Eine Veranstaltung der Projekte MUT – Interventionen und Uferlos der AGJF Sachsen in Kooperation mit okaj Zürich und der Paulus Akademie. Gefördert durch die Robert-Bosch-Stiftung.